Was bleibt von mir?

Wenn man sich mit sich selbst beschäftigt kommt es über kurz oder lang zu der Frage: was will ich eigentlich hinterlassen wenn ich einmal nicht mehr bin. Ein Vermächtnis, ein Erbe, irgendetwas soll doch von mir bleiben. Man will das eigene Leben in etwas Größeres, Übergeordnetes, vielleicht Göttliches einordnen. Es ist eine Betonung der eigenen Stärke und Wirksamkeit und die Antwort auf die Frage: was habe ich wirklich weiterzugeben. Welches meiner Potenziale war es Wert weitergetragen zu werden? Worin lag der Sinn meines Seins? Was konnte ich bei anderen verbessern oder erhalten?

Die Veden raten dazu einen Ahnenwald zu pflanzen um in Kontakt mit dem Irdischen zu bleiben und wieder inkarnieren zu können. Wir alle wissen: wir kommen nackt und gehen nackt. Also was ist es wirklich das von uns bleibt? Wenn es Geld und Besitz nicht ist? Welche Talente kann ich weitertragen?

Es ist natürlich die Nachkommenschaft mit den Kindern, aber auch der Geist den wir weitertragen und das Seelische das wir in Situationen, Häuser und Momente getragen haben. Es sind die Geschichten die wir selbst geschrieben haben und idealerweise ein Ahnenbuch oder ein wirkliches Buch über die Familiengeschichte. Anderen reicht die Schnitzerei in einem Baum oder ein Blog im Internet.

Oft entpuppen sich später Sätze die einmal gesprochen wurden als Wendepunkte des Schicksals, als Ratgeber für Lebensveränderung oder als Orientierungspunkt für neue Erfahrungen. Der Mind hat sich geöffnet für neue Möglichkeiten, das Bewusstsein wurde geschärft für mehr Differenzierung, Positionierung oder einfach nur Leben. Das alles passiert wenn man sich mit sich selbst und den eigenen Potentialen beschäftigt.

Egal wen du unterwegs auf deinem Weg triffst – der eine mag dir Energie geben der andere sie dir nehmen, es waren alles Spiegel deines Selbst. Begleiter für kurze oder längere Zeit, welche mit denen du dich identifiziert hast, andere wiederum die du vielleicht sogar abgelehnt hast. Wer Spuren hinterlässt bleibt in Erinnerung – das Wort steht dafür dass es in uns verweilt oder gar bleibt. Natürlich schätzt und pflegt man die besonderen Erinnerungen mehr.

Und das öffnet für die Frage: welche Spuren willst du hinterlassen? An wen soll man sich erinnern wenn man sich an dich erinnert? Welche Veränderung in der Welt willst du sein? Für wen oder was willst du Bedeutung haben? Welche Spuren will ich hinterlassen, bei denen es sich sogar lohnt sie zu verfolgen oder aufzunehmen?